Kirche Langensteinach


Kirche Langensteinach

Peter und Paul-Kirche in Langensteinach
Langensteinach war bereits um 1000 bis 1449 die Urpfarrei für alle Orte, die der Glaubensweg einschließt. Heute gehören noch Reichardsroth, Großharbach und Kleinharbach zur Pfarrei Langensteinach. Die den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Kirche (Wehrkirche?) war einst eine Chorturmkirche. Der Altarraum befand sich im Turmbereich. Den Chorbogen kann man an den Rissen in der Wand noch ahnen. Nachdem der Turm 1654 bei windstillem Wetter eingefallen war, wurde er 1683 wieder neu aufgebaut. Eine lateinische Inschrift gibt den Wahlspruch des Markgrafen wieder: PIETAS AD OMNIA UTILIS – Die Gottesfurcht ist zu allen Dingen nützlich. (1. Tim. 4,8) C E M Z B ist die Abkürzung für Christian Ernst Markgraf Zu Brandenburg.
Unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. ist dann 1796 durch den markgräflichen Hofbaumeister Riedel aus Bayreuth das Kirchenschiff im Markgrafenstil neu erbaut und dazu der alte Chor zugemauert worden. Taufstein, Altar und Kanzel bilden eine Einheit und machen deutlich, wie eng Wort und Sakrament zusammen gehören. Durch den Einbau von zwei Emporen wurde viel Platz für die Gemeinde geschaffen. Das Auge Gottes in einem Dreieck mit Strahlenkranz umgeben wiederholt sich an allen drei Türgiebeln und über dem Kanzeldeckel: „Von allen Seiten umgibst du mich, Gott.„ (Psalm 139, 5)
In Form einer Jahreskrippe werden in einer Nische biblische Szenen mit Eglifiguren dargestellt.
An der Nordseite des Turmes ist der barocke Grabstein des Langensteinacher Wirts und ansbachischen Zolleinnehmers Georg Michael (1708-1786) Schmidt und seiner Frau Catharina Barbara (1706-1793) überdacht. Dieses kinderlose Ehepaar hat der Kirchengemeinde 1775 den Kelch gestiftet, mit dem heute beim Abendmahl die Einzelkelche gefüllt werden.
1997 wurde der Jakobsbrunnen auf dem Friedhof aufgestellt vom Bildhauer Otmar Kleindienst, der auch die Symbolsteine des Glaubensweges geschaffen hat. Das Wasser läuft symbolisch die Himmelsleiter herunter, von der Jakob träumt. Der Friedhof wird so als Ort des Übergangs von dieser Welt in die Welt Gottes (A und O als Öffnung, aus der das Wasser hervorkommt) gedeutet. Auf der Rückseite ist die Geschichte vom Kampf Jakobs am Jabbok angedeutet. Jakob kämpft letztlich mit Gott. Angeschlagen, aber dennoch gesegnet, überquert er die Furt.