Station IV – Versöhnung


Station IV – Versöhnung

Symbolik:
Gottes Geist in Gestalt einer Taube über den Gegensätzen unserer Welt

Bibelwort:
„Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“
(Psalm 143, 10)

Lage:
bei einem Gehölz am Flurweg (alte Straße) zwischen Kleinharbach und Langensteinach

Meditation:
Diese Station lädt Sie ein zu Frieden und Versöhnung. Etwas versteckt steht der Flurstein hier. Ein versöhnliches Gespräch braucht einen geschützten Ort.
Eine Taube kommt über unserer Welt herunter, Friedenstaube oder Symbol für Gottes Geist, den Geist der Liebe, der Kraft und der Besonnenheit. Pfingsten. Gott kommt unseren schwachen Bemühungen zu Hilfe. Menschen unterschiedlicher Sprache verstehen sich und finden einen Weg zueinander. Wer sich den unteren Teil des Steines genauer betrachtet, der entdeckt manche Gegensätze: in der Mitte beinahe ein dörfliches Idyll, wo die Kirche nicht fehlt; an der westlichen Seite Hochhäuser und Wolkenkratzer einer säkularisierten Welt; und an der östlichen Seite Lehmhütten und Schirmakazien, darüber eine Pagode, ein buddhistischer Tempel. Unsere Welt ist pluralistisch und voller Interessensgegensätze und Machtkämpfe. Noch einmal lässt sich ahnen, dass Frieden und Versöhnung nicht einfach zu haben sind, im weltweiten Maßstab nicht und im persönlichen Umfeld nicht. An der Bereitschaft zur Versöhnung erweist sich wahrer Glaube und tiefe Einsicht. Denn in Streit und Ärger zu leben kostet mehr Kraft, als die Hand zur Versöhnung zu reichen.
„Der Mensch ist nie so schön, als wenn er um Verzeihung bittet oder selbst verzeiht.„ (Jean Paul)

Geschichtliches:
Dieser vierte Flurstein befindet sich am alten Kirchenweg von Kleinharbach nach Langensteinach. Wurde früher ein Toter nach Langensteinach überführt, hielt der Leichenzug dreimal für ein stilles Vaterunser.